Die Freundschaftsbrücke Nicaragua berichtet, Amtsblatt Ettlingen September 2021

In Nicaragua werden die Beschränkungen für die Arbeit des Kinderhilfswerks durch
Maßnahmen der Regierung Ortega immer schwieriger.

Nachdem im Jahr 2019 das Kinderheim durch die Behörden offenkundig aufgrund vorausgehenden Behördenversagens geschlossen wurde, werden die dortigen Mitarbeiter und
Partnerorganisationen immer stärker unter Druck gesetzt. Zunächst mussten sich die
Mitarbeiter bei den Behörden als „ausländische Agenten“ registrieren, was das Risiko für
persönliche Repressionen steigert. Nun wurde eine nordamerikanische kirchliche
Partnerorganisation gerügt, da sie die Schulen und das in Nachfolge des Heims ins Leben
gerufen Präventionsprogramm mit Spenden unterstützte, sie solle sich an rein kirchliche
Projekte halten, da nur das den Bestimmungen entspräche.

Durch die schrumpfenden Spendeneingänge musste das so notwendige Präventionsprogramm, in dem bis zu 17 Kinder und junge Jugendliche betreut wurden, die sich sonst wegen der Arbeit ihrer Mütter oder Großmütter Tage und Wochen selbst überlassen sind, eingestellt werden. Für alle Beteiligten sehr schmerzlich, war doch Abhilfe für diesen Mangel an Betreuung der sich
selbst überlassenen Kinder für Alheide Sieß, der Gründerin der Freundschaftsbrücke in
den Anfangsjahren Ausgangspunkt der Projekte.

Für die Verantwortlichen hier in Deutschland stellte sich die herzzerreißende Frage, welche der drei Projekte weitergeführt werden können, die Entscheidung fiel für die Schulen und das Familienhilfsprogramm, da diese nach menschlichem Ermessen am wenigsten der Regierungswillkür ausgesetzt sind und weiter die wichtige Schulbildung ermöglicht werden soll, auch für Kinder aus sehr arme Familien.

Die nicaraguanischen Mitarbeiter versuchen nun, durch Materialverkäufe wenigstens bis Ende des Jahres die Gebäude und das Grundstück des Heims zu halten, damit neue Nutzungsmöglichkeiten gefunden werden können. Das gestaltet sich aufgrund der Lage am Ende einer schlecht erreichbaren Gemeinde als schwierig. Zudem nimmt die Armut im Land zu, die Kaufkraft und Unternehmenslust im Land ab.

Die Partner dort bitten um die Gebete der Unterstützer in Deutschland, neben der treuen Finanzhilfe, die bisher so vielen Kindern und ihren Familien zu einer besseren Perspektive verholfen hat und hoffentlich in Zukunft weiterwirken wird. Dafür dankt die Freundschaftsbrücke ihren Freunden in Deutschland und bittet dringlich:

Bleiben Sie den Projekten treu!