Rundbrief November 2021

Liebe Freundinnen und Freunde der Freundschaftsbrücke,


in Nicaragua steht die Präsidentschaftswahl vor der Tür, deren Ausgang durch zahlreiche
Maßnahmen der Regierung schon vorprogrammiert ist. Ob die Situation danach im Land besser
wird, lässt sich noch nicht realistisch abschätzen. Die Nervosität auf Seiten der Regierung könnte
nachlassen und damit auch die rigiden Einschränkungen. Die Situation kann sich aber ebenso
weiter verschlechtern, indem man die Macht weiter konzentriert.


Nicaragua erlebt gerade eine massive neue Coronawelle mit vielen Toten. Es gibt allerdings nach
wie vor ein großes Leugnen auf offizieller Seite und deshalb auch keine verlässlichen Zahlen.
Aufgrund der schlechten sanitären Grundbedingungen im Land sterben auch zahlreiche jüngere
Leute. Die Impfquote ist nach wie vor sehr niedrig. Krankenhausbehandlungen kosten viel Geld.
Eine Behandlung bleibt so, wie gewohnt, jenen vorbehalten, die es sich leisten können.


In dieser Situation erleben unsere Projekte weitere Veränderungen. Das so wertvolle Präventions-
programm in unserem ehemaligen Kinderheim, in dem Kinder und Jugendliche aus der Gegend
der armen Gemeinde El Cañon Tagesbetreuung fanden, musste aufgegeben werden, und zwar
aus finanziellen Gründen. Neben der problematischen Spendenlage in Deutschland und dem
Ausfall des nordamerikanischen Partners OrphaNetwork, der nur Heime unterstützen darf, in
denen Kinder rund um die Uhr untergebracht sind, wurde nun durch die verantwortlichen
nicaraguanischen Stellen auch kleineren befreundeten Organisationen untersagt, das Projekt zu
unterstützen. Dies geschah mit fadenscheinigen Begründungen unter Androhung von
Konsequenzen bei Zuwiderhandlung.


Ob die Immobilien und das Grundstück des Heimes gehalten werden können ist mehr als fraglich.
Die Kosten für den Unterhalt der Ländereien und Gebäude beträgt rund 3000$ im Monat. Der
Microbus, der zur Deckung der Betriebskosten verkauft werden soll, findet keinen Käufer. Bisher
haben alle Interessenten den Rückzug angetreten, wenn klar wurde, dass eine Nichtregierungs-
organisation (NGO) der Verkäufer ist. Man befürchtet wohl Probleme von Regierungsseite, denn
deren Haltung zu NGOs ist im Land bekannt.


Die Schulen laufen zum Glück gut. Die Anzahl der Schüler und ihre Leistungen sind insgesamt
mehr als zufriedenstellend. Aktuell wird erneut unter Coronabedingungen gearbeitet. Im Falle von
La Esperanza heißt das komplett im Fernunterricht, in der Martin Luther King Schule und in
Centroamericana findet ein kombiniertes Lernen statt, da manche Eltern ihre Kinder schicken
wollen. Die Nachfrage ist jedenfalls erneut gestiegen, was sicher daran liegt, dass den Eltern in
diesen unsicheren Zeiten die Ausbildung ihrer Kinder umso wichtiger erscheint.

Auch der Zug der Erwachsenenbildung in der Martin Luther King Schule ist gut frequentiert,
ebenso wie die dort mit Spenden kanadischer Mennoniten angebaute Oberstufe. Gerade die ist für
den Ort ein großer Gewinn. So fallen die hohen Kosten für die täglichen Fahrten der Kinder in die
nächste Stadt weg, die sich viele Familien schlicht nicht leisten können.


Wenn man sich die Alternativen nach der Grundschule für die dann ca. 12- bis 13jährigen Kinder
im Dorf vor Augen hält, ist die Oberschule praktisch der einzige Ausweg aus dem ewigen Kreislauf:


Kind einer minderjährigen, alleinerziehenden Mutter zu sein, mit 14 oder 15 Jahren selbst das
erste Kind zu bekommen, ohne eine Ausbildung oder Qualifikation für eine Arbeit, die die Familie
ernähren kann, zum Taglöhnerdasein verurteilt (In Nicaraguas ländlichen Regionen liegt das
Durchschnittsalter der Erstgebärenden bei 15 Jahren!). Dank der Oberstufe können nun
mehr Jugendliche aus diesem Kreislauf ausbrechen!


Der gesellschaftliche Wandel bei den Ärmsten vollzieht sich quälend langsam. Es gibt auch immer
wieder Rückschläge, doch er vollzieht sich! Erfreuliche Beispiele von ehemaligen Schülern oder
Heimkindern, die ihre Ausbildung oder ihr Studium abschließen und einer selbstbestimmteren
Zukunft entgegen blicken können, bekommen wir häufig berichtet. Sie machen uns optimistisch
und bestärken uns darin nicht nachzulassen, unterhalb des Radars der Regierung so viel positiven
Einfluss zu nehmen wie möglich.


Auch das Hilfsprogramm für sehr arme Familien in Notlagen ist weiterhin absolut notwendig. Die
Lebensmittelpreise steigen weiter, speziell bei Grundnahrungsmitteln, ein großes Problem für die
Ärmsten der Armen. Viele Familien kommen in der durch Corona besonders schwierigen
wirtschaftlichen Situation nicht lange mit den Nahrungsmitteln in den Säcken aus.

Carolina Alguera berichtet:

“Wir haben einmal mehr zu danken im Namen der beteiligten Familien. Für die ist es ein
großer Segen diese Nahrungsmittel zu erhalten, denn viele haben keine Arbeit oder verdienen
sehr wenig und es reicht ihnen nicht für genügend Essen. Eine Frau erzählte mir, wie sie die
Lebensmittel streckt, damit sie wenigstens zwei Wochen reichen. Sie geht außer Haus waschen
und bügeln, aber diese Arbeit ist durch die wirtschaftliche Situation weniger geworden. Alle
Sektoren sind betroffen und viele Leute können niemanden mehr einstellen, da sie das nicht
bezahlen können.“


Einmal mehr enden wir mit der Bitte: Bleiben Sie uns treu und helfen Sie uns, unseren
nicaraguanischen Freunden zu helfen, ihre wichtige Arbeit für die Kinder dort fortzuführen!


Mit freundlichen Grüßen
Barbara Onahor und Waltraud Klein-Hanagarth
______________________________________________________________________________
Spenden-Konto des Vereins: IBAN: DE94 6605 0101 0001 2416 29
Stiftung zugunsten des Vereins: Christel und Hans Dieter Wolfinger-Stiftung
Konto der Stiftung: IBAN DE62 6665 0085 0008 9223 06
Spenden und Zustiftungen sind steuerlich absetzbar.
Auch der Zug der Erwachsenenbildung in der Martin Luther King Schule ist gut frequentiert,
ebenso wie die dort mit Spenden kanadischer Mennoniten angebaute Oberstufe. Gerade die ist für
den Ort ein großer Gewinn. So fallen die hohen Kosten für die täglichen Fahrten der Kinder in die
nächste Stadt weg, die sich viele Familien schlicht nicht leisten können.
Wenn man sich die Alternativen nach der Grundschule für die dann ca. 12- bis 13jährigen Kinder
im Dorf vor Augen hält, ist die Oberschule praktisch der einzige Ausweg aus dem ewigen Kreislauf:
Kind einer minderjährigen, alleinerziehenden Mutter zu sein, mit 14 oder 15 Jahren selbst das
erste Kind zu bekommen, ohne eine Ausbildung oder Qualifikation für eine Arbeit, die die Familie
ernähren kann, zum Taglöhnerdasein verurteilt (In Nicaraguas ländlichen Regionen liegt das
Durchschnittsalter der Erstgebärenden bei 15 Jahren!). Dank der Oberstufe können nun
mehrJugendliche aus diesem Kreislauf ausbrechen!
Der gesellschaftliche Wandel bei den Ärmsten vollzieht sich quälend langsam. Es gibt auch immer
wieder Rückschläge, doch er vollzieht sich! Erfreuliche Beispiele von ehemaligen Schülern oder
Heimkindern, die ihre Aubildung oder ihr Studium abschließen und einer selbstbestimmteren
Zukunft entgegen blicken können, bekommen wir häufig berichtet. Sie machen uns optimistisch
und bestärken uns darin nicht nachzulassen, unterhalb des Radars der Regierung so viel positiven
Einfluss zu nehmen wie möglich.
Auch das Hilfsprogramm für sehr arme Familien in Notlagen ist weiterhin absolut notwendig. Die
Lebensmittelpreise steigen weiter, speziell bei Grundnahrungsmitteln, ein großes Problem für die
Ärmsten der Armen. Viele Familien kommen in der durch Corona besonders schwierigen
wirtschaftlichen Situation nicht lange mit den Nahrungsmitteln in den Säcke aus. Carolina Alguera
berichtet:“Wir haben einmal mehr zu danken im Namen der beteiligten Familien. Für die ist es ein
großer Segen diese Nahrungsmittel zu erhalten, denn viele haben keine Arbeit oder verdienen
sehr wenig und es reicht ihnen nicht für genügend Essen. Eine Frau erzählte mir, wie sie die
Lebensmittel streckt, damit sie wenigstens zwei Wochen reichen. Sie geht außer Haus waschen
und bügeln, aber diese Arbeit ist durch die wirtschaftliche Situation weniger geworden. Alle
Sektoren sind betroffen und viele Leute können niemanden mehr einstellen, da sie das nicht
bezahlen können.“
Einmal mehr enden wir mit der Bitte: Bleiben Sie uns treu und helfen Sie uns, unseren
nicaraguanischen Freunden zu helfen, ihre wichtige Arbeit für die Kinder dort fortzuführen!
Mit freundlichen Grüßen
Barbara Onahor und Waltraud Klein-Hanagarth
______________________________________________________________________________
Spenden-Konto des Vereins: IBAN: DE94 6605 0101 0001 2416 29
Stiftung zugunsten des Vereins: Christel und Hans Dieter Wolfinger-Stiftung
Konto der Stiftung: IBAN DE62 6665 0085 0008 9223 06
Spenden und Zustiftungen sind steuerlich absetzbar.
1. Vorsitzende: Dörte Riedel Tel. 07243-9490094
2. Vorsitzende: Waltraud Klein-Hanagarth Tel. 0721-463099
3. Schatzmeister: Volker Böttger Tel. 06351-1462075