Mila Obert und Myriel Hauser berichten
Unser erster Eindruck des Kinderheimes war,
dass die Kinder hier ein glueckliches und sorgenfreies Leben fuehren
koennen, in welchem es ihnen an nichts fehlt. Ihre Unterbringungen sind
in gutem Zustand, die Ernaehrung ist ausreichend und abwechslungsreich
und Kleidung scheint genuegend vorhanden zu sein. Auf die Bildung wird
hier besonders Wert gelegt, den Kindern und Jugendlichen wird
zusaetzlich zu ihrem normalen Schulunterricht im Heim Englisch und
Computerumgang gelehrt. Die Erzieher haben einen strengen, aber sehr
liebevollen Umgang mit ihnen.
All diese Dinge sind in einem Land wie
Nicaragua keine Selbstverstaendlichkeit, im Vergleich zum laendlichen
Umfeld wird einem bewusst, wie hoch die Lebensqualitaet im Heim ist. Das
wissen auch die Heimkinder. Brandon, der bereits aus anderen Heimen
weggelaufen ist, beschreibt dieses als das beste, in dem er je gewohnt
hat und bezeichnet sein Leben hier als gluecklich.
Wunderschoen ist
es zu erleben, wie die nun zweijaehrige Meybelyn, die waehrend unseres
Aufenthaltes ins Heim gegeben wurde, sich hier entwickelt. Anfangs war
sie verwahrlost und so verstoert, dass der Umgang mit ihr schwerfiel.
Inzwischen hat sie tolle Fortschritte gemacht und lacht und singt gerne.
Nach
einiger Zeit aber wird man sich der Abhaengigkeit des Kinderheimes von
deutschen und US-amerikanischen Spendern bewusst. Kleidung und
Hygieneartikel sind beispielsweise nur insoweit vorhanden, wie sie von
US-amerikanischen Kirchengruppen gebracht werden und die laufenden
Kosten koennen nur mit ausreichend Spenden aus Deutschland gedeckt
werden.
Wenn diese fehlen, wird dies sich bald auf das noch sorgenfreie Leben der Kinder des Heimes auswirken.
Mila und Myriel (2012)