Rundbrief Juli 2020

Liebe Freundinnen und Freunde der Freundschaftsbrücke,

Wie Sie sich vorstellen können, hat die Covid19-Pandemie auch unser Kinderhilfswerk in Nicaragua und unseren Verein hier schwer getroffen. Die Freunde dort tun, was sie können, um das Versagen der Regierung aufzufangen, die die Krankheit in Nicaragua ignoriert, ja die
Menschen immer wieder zu Solidaritätskundgebungen auf die Straße ruft.

Carolina Alguera schreibt dazu: Die Regierung organisiert nach wie vor Großveranstaltungen, aber da gehen nur die Dummen hin, die den Tod suchen. Ich danke Gott, denn meine ganze Familie und die Kinder in den Projekten sind gesund. Sandra (Direktorin der Schule La Esperanza,
sie war an Covid19 erkrankt) geht es deutlich besser. Wenn Du sehen würdest, wie die Leute hier in Nicaragua sterben! Sie geben den Angehörigen nur zwei Stunden, um sie zu beerdigen, maximal fünf Personen dürfen dabei sein.

Dabei muss man bedenken, dass als Grund für die Todesfälle „Lungenentzündung“ oder „schwere Grippe“ angegeben wird. Die offiziellen Corona-Zahlen sind ganz niedrig.

Alle Schulen mussten zunächst geöffnet bleiben, allerdings stand den Eltern frei, ob sie ihre Kinder hinschicken. Auch in unseren Schulen herrschte – stark eingeschränkt – Schulbetrieb. Mittlerweile haben unsere Schulen zu, zum Teil begründet mit Vorwänden wie dringenden Wartungsarbeiten, denn die große Mehrheit der Eltern ließ ihre Kinder aus Angst vor Ansteckung zu Hause bleiben. Wie weiter unten beschrieben bekommen die Kinder Fernunterricht.

Weiter berichtet Carolina: Das Heim steht unter Quarantäne. Wir haben 41 Kinder ständig hier, die 20 Kinder des Präventionsprogrammes, die normalerweise zur Tagesbetreuung kommen, kommen aktuell nicht. Die Kinder bekommen ihren Unterricht über Aufgabenblätter oder online,
die Lehrerinnen arbeiten von zu Hause aus. Zwei Erzieherinnen waren an Covid19 erkrankt und wir mussten Vertretungen einstellen, sie können zur Zeit nicht arbeiten. Gottseidank ist keines der Kinder oder Jugendlichen erkrankt.
Um sie zu unterhalten, haben wir laufend Programm, außerdem ist immer ein Erzieher und eine Hilfskraft dabei, die Hausaufgaben zu überwachen und für den bestmöglichen Schulerfolg zu sorgen.

Es waren bisher Gott sei Dank nur wenige Lehrkräfte krank.

Die Familien des Familienhilfsprogrammes werden natürlich als Ärmste der Armen besonders hart durch den wirtschaftlichen Abschwung getroffen, es gibt wie überall Krisengewinnler, die die verknappten Nahrungsmittel noch teurer verkaufen wollen. Auch viele ohnehin prekäre Jobs gehen verloren.

Hier in Deutschland bekommen wir, ähnlich wie bei der Finanzkrise 2008/2009 den wirtschaftlichen Einbruch zu spüren. Die Lage unserer Spender ist auch unsicher, deshalb hält sich manch einer verständlicherweise bei den Spenden zurück. Dennoch: Einige von Ihnen haben schon mitgedacht und uns „außer der Reihe“ mit Spenden unterstützt. Dafür sind wir sehr
dankbar!
Jedoch kann dies den Schwund der Finanzmittel nicht ausgleichen, denn auch keine der bereits geplanten Aktivitäten kann durchgeführt werden.So fällt z.B. „Laufen für Nicaragua“ an der Realschule Neureut in Karlsruhe aus, ebenso wie Kuchenverkäufe und Flohmärkte, die immer für zusätzliche Spendeneingänge auf unserem Konto gesorgt haben.
Wir wollen deshalb mit diesem Rundbrief direkt mit Ihnen in Kontakt treten und Sie bitten, uns zu helfen, diese voraussichtlich noch längere Durststrecke durchzustehen. Letztlich gilt in unserer engvernetzten Welt immer mehr: Wenn es uns etwas schlechter geht, geht es bei den von vornherein Armen gleich um die nackte Existenz.

Im letzten Rundbrief haben wir von dem Plan berichtet, in unserer Schule in Nagarote eine Oberstufe (secundaria) einzurichten. Wir baten um „Paten“ für SchülerInnen und waren hoch erfreut, dass einige von Ihnen sich bereit-erklärt haben, monatliche Stipendien zu bezahlen. Leider ist durch die Corona-Krise dieses Projekt in den Startlöchern angehalten worden. Sobald ein Neubeginn möglich ist, werden wir Sie davon unterrichten.

Ebenfalls im letzten Rundbrief fragten wir Sie, ob Sie uns beim Sparen von Druckkosten und Porto für die Versendung des Rundbriefes behilflich sein könnten, indem Sie uns Ihr Einverständnis signalisieren, dass wir den Rundbrief an Sie per Mail schicken dürfen. Vielleicht hat der eine oder
andere von Ihnen sich noch nicht angesprochen gefühlt und kann dies jetzt nachholen.

Ein neues Vereinsmitglied hat die Idee eingebracht, eine WhatsApp-Gruppe für Vereinsmitglieder zu gründen, um unkompliziert und schnell Informa-tionen verbreiten und Fragen beantworten zu können. Dazu bräuchten wir Ihre Handy-Nummern, vorausgesetzt Sie wollen an einer solchen
Gruppe teilnehmen.

Einmal mehr enden wir mit der Bitte: Bleiben Sie uns treu und helfen Sie uns, unseren nicaraguanischen Freunden zu helfen!

Mit freundlichen Grüßen
Waltraud Klein-Hanagarth und Barbara Onahor


Spenden-Konto des Vereins: IBAN: DE94 6605 0101 0001 2416 29


Stiftung zugunsten des Vereins: Christel und Hans Dieter Wolfinger-Stiftung
Konto der Stiftung: IBAN DE62 6665 0085 0008 9223 06
Spenden und Zustiftungen sind steuerlich absetzbar.


  1. Vorsitzende: Dörte Riedel Tel. 07243-9490094
  2. Vorsitzende: Waltraud Klein-Hanagarth Tel. 0721-463099
  3. Schatzmeister: Volker Böttger Tel. 06351-1462075