Aktuelles aus unserem Heim, September 2020

Liebe Freunde und Freundinnen der Freundschaftsbrücke,

Ende August kommen aus Nicaragua aufwühlende und bestürzende Nachrichten. Ein zwölfjähriger Junge, der seit zwei Jahren im Heim des Kinderhilfswerkes lebte, hat sich das Leben genommen. Der schwer traumatisierte Junge war auf Veranlassung des Familienministeriums im Heim, da er von seiner Familie misshandelt und verlassen worden war. Er hatte der behandelten Psychologin zufolge schon früher von Selbsttötungsabsichten berichtet und dies war bereits im Frühjahr ans Erziehungsministerium berichtet worden. Noch während die Vorfälle untersucht wurden, schlossen Verantwortliche des Ministeriums das Heim und verteilten alle Kinder und Jugendliche auf andere Institutionen. Die Kinder waren schockiert und aufgebracht und viele weinten und beschimpften die Amtsträger. Für alle Beteiligten war es herzzerreißend.

Es besteht allseits die Vermutung, dass durch diese Ad-hoc-Aktion von der eigenen Verantwortung des Ministeriums abgelenkt werden sollte, indem die sprichwörtlichen Köpfe rollten. Die Partner vor Ort haben sofort Unterstützung durch einen Anwalt aus dem Bekanntenkreis und einigen spezialisierten Kollegen bekommen, die unentgeltlich ihre Interessen vertreten. Dieser Anwalt will seinen Teil zum Projekt beitragen und hat nun auf dem gültigen Rechtsweg Einspruch eingelegt, der innerhalb der nächsten 30 Tage von der Präsidentschaft beschieden werden muss.

In der Zwischenzeit soll das Heim weiter arbeiten. Es werden Renovierungsarbeiten erledigt und soviel wie unter Corona-Bedingungen möglich mit und für die Bewohner der extrem armen Dorfgemeinschaft gearbeitet, aus der auch circa 25 Kinder in die Tagesbetreuung des Heimes kommen.

Carolina Alguera, die Präsidentin des dortigen Vereines schreibt: „Wir bitten Euch um eure Gebete und moralische Unterstützung. Wir sind überzeugt, dass wir unsere wertvolle Arbeit für die Kinder und Jugendlichen werden fortsetzen können“.

Es ist den Mitarbeitern des Vereins wichtig, die Spender so gut wie möglich auf dem Laufenden zu halten.